Die Wahl des richtigen Steckverbinders hängt nicht nur von Passform und Funktion ab – auch der Schutz spielt eine entscheidende Rolle. In industriellen, automatisierten und Außenanwendungen ist Umwelteinfluss oft unvermeidlich. Der Schutz Ihrer elektrischen Komponenten ist dabei essenziell, um Leistung, Sicherheit und Betriebszeit sicherzustellen. Besonders anfällig sind die Steckverbinder – also die Punkte, an denen Signale und Energie ein- oder austreten. Genau hier kommen IP-zertifizierte Steckverbinder ins Spiel.
Ob Staub, Feuchtigkeit, Hochdruckreinigungen oder Unterwasserumgebungen – die richtige Schutzart (IP-Schutzart) kann über zuverlässigen Betrieb oder kostspielige Ausfälle entscheiden. Für Ingenieure, die mit Rundsteckverbindern arbeiten, ist die Wahl der passenden IP-Schutzart eine strategische Entscheidung mit direkten Auswirkungen auf Langlebigkeit und Normenkonformität.
Was bedeutet IP-Schutzart?
Die IP-Schutzart (Ingress Protection) ist eine standardisierte Klassifizierung nach der Norm IEC 60529. Sie gibt an, wie gut ein Gehäuse gegen das Eindringen fester Fremdkörper (z. B. Staub) und Flüssigkeiten (z. B. Wasser) geschützt ist. Die Kennzeichnung besteht aus zwei Ziffern:
- Erste Ziffer (0–6): Schutz gegen feste Partikel (z. B. Staub)
- Zweite Ziffer (0–9K): Schutz gegen Flüssigkeiten (z. B. Wasser, Reinigungsmittel)
Beispiel: Ein Steckverbinder mit Schutzart IP67 ist staubdicht und gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die angegebene IP-Schutzart für Steckverbinder in der Regel nur gilt, wenn sie gesteckt und verriegelt sind. Innerhalb des binder Portfolios gibt es einige Ausnahmen von dieser Regel, die im FAQ-Bereich am Ende dieser Seite aufgeführt sind.
Wie IP-Codes zu verstehen sind
Ein gutes Verständnis der IP-Codes hilft Ingenieuren, die Fähigkeiten eines Steckverbinders genau auf die Anforderungen der Anwendung abzustimmen. Beispiele:
- IP20: Kein Schutz gegen Wasser, begrenzter Schutz gegen feste Objekte
- IP65: Staubdicht, geschützt gegen Wasserstrahlen
- IP69K: Höchster Schutz, inklusive Hochdruck- und Hochtemperaturstrahlen
Die richtige Schutzart für den Anwendungsfall
Je nach Umgebung variieren die Risiken – von Innenräumen mit minimaler Belastung bis hin zu vollständig untergetauchten Sensoren in rauer Umgebung. Durch das Anpassen der IP-Schutzart an den tatsächlichen Einsatz lassen sich Überdimensionierung vermeiden, Kosten senken und Ausfälle durch Unterdimensionierung verhindern. Die folgende Tabelle zeigt typische Umgebungen mit passenden Schutzarten:
IP-Schutzart | Schutz gegen feste Stoffe | Schutz gegen Wasser | Typische Anwendungen |
---|---|---|---|
IP-Schutzart IP20/IP40 | Schutz gegen feste Stoffe Basis | Schutz gegen Wasser Kein / leichter Spritzschutz | Typische Anwendungen Elektronik im Innenbereich, Schaltschränke |
IP-Schutzart IP54 | Schutz gegen feste Stoffe Eingeschränkter Staubschutz | Schutz gegen Wasser Spritzwasser | Typische Anwendungen Leichte Industrieanwendungen, Sensoren |
IP-Schutzart IP65 | Schutz gegen feste Stoffe Staubdicht | Schutz gegen Wasser Niederdruck-Wasserstrahlen | Typische Anwendungen Automatisierung, Fördertechnik |
IP-Schutzart IP67 | Schutz gegen feste Stoffe Staubdicht | Schutz gegen Wasser Eintauchen bis 1 Meter | Typische Anwendungen Außengeräte, Robotik |
IP-Schutzart IP68 | Schutz gegen feste Stoffe Staubdicht | Schutz gegen Wasser Dauerhaftes Eintauchen | Typische Anwendungen Unterwassersensoren, Bewässerung, Außenanlagen |
IP-Schutzart IP69K | Schutz gegen feste Stoffe Staubdicht | Schutz gegen Wasser Hochdruck- / Hochtemperaturstrahlen | Typische Anwendungen Lebensmittelindustrie, Pharmamaschinen, Hygienezonen |
Das IP-geschützte Produktportfolio von binder
binderbietet eine breite Auswahl an Rundsteckverbindern für industrielle und umwelttechnische Anwendungen. Zum Portfolio gehören M8- und M12-Steckverbinder, die weit verbreitet in der Automatisierung und Sensortechnik eingesetzt werden, sowie Varianten mit Schnapp- oder Bajonettverschluss für sichere und schnelle Verbindungen bei begrenztem Platz. Alle Serien sind mit zertifizierten Schutzarten von IP20 bis IP69K erhältlich – abgestimmt auf die Anforderungen der jeweiligen Anwendung. Die Produkte entsprechen internationalen Normen und stehen für Qualität und Zuverlässigkeit.
Produktübersicht
Warum Schutzarten bei Rundsteckverbindern wichtig sind
Rundsteckverbinder sind oft die am stärksten exponierten Komponenten eines elektrischen Systems. Daher sind sie besonders anfällig für Umwelteinflüsse wie Staub, Feuchtigkeit und Druck. Wird eine ungeeignete IP-Schutzart gewählt, können Verunreinigungen eindringen und zu Ausfällen, Korrosion oder Kurzschlüssen führen. Auch die Lebensdauer verkürzt sich, und es kann zu ungeplanten Ausfallzeiten kommen. Besonders in kritischen Bereichen wie Automatisierung, Transport, Medizintechnik und erneuerbaren Energien können solche Fehler gravierende Folgen haben. Daher ist ein zuverlässiger IP-Schutz für den dauerhaften, sicheren Betrieb unerlässlich.
